Grundprinzip
Ich habe den Anspruch an meine Lernvideos, dass sie Lerninhalte auf das Wesentliche reduzieren und anschaulich machen. Die Darstellungsform soll ansprechend sein und ich möchte in den Videos Elemente nutzen, die ich mit traditionellem Lehrerinput nur schwer oder mit großem Aufwand einsetzen könnte. Es geht mir also nicht nur um die Verlagerung des Inputs in ein Video, sondern auch darum, dass Lerninhalte qualitativ besser und trotzdem mit geringerem Vorbereitungsaufwand vermittelt werden kann. Ich mache deshalb keine Videos zu tagesaktuellen Themen, sondern nur zu Lerninhalten, die „beständig“ sind, also bei denen in den nächsten Jahren keine grundlegenden Neuerungen zu erwarten sind (z.B. Grammatik).
Vorgehen
Alles beginnt natürlich mit der Idee zu einem bestimmten Thema ein Lernvideo erstellen zu wollen. Diese Idee kommt mir meist in der Vorbereitung auf eine Unterrichtssunde bzw. Einheit oder während des Unterrichts. Dann überlege ich, ob sich die Arbeit wirklich lohnt und ob ich mit den Möglichkeiten eines Videos den Lerninhalt wirklich besser vermitteln kann. Wenn der Entschluss zur Erstellung eines Lernvideos gefasst ist, beginnt die Recherche. Dann sammle ich erstmal, alles was ich zu diesem Thema finden kann. Dabei nutze ich das Internet, Fachliteratur und besonders gerne Gespräche mit KollegInnen, die für dieses Thema „brennen“. Die Gespräche sind Gold wert, weil ich von den konkreten Unterrichtserfahrungen der KollegInnen profitiere und erfahre, worauf es bei diesem Thema wirklich ankommt. Die Gespräche sind eine tolle Möglichkeit in den fachlichen Austausch zu kommen, was aus meiner Sicht in Schule oft viel zu kurz kommt. Beim Thema „Analyse von Kurzgeschichten“ habe ich z.B. mit vielen KollegInnen ausgetauscht und gemerkt, wie unterschiedlich die Herangehensweise und Schwerpunktsetzung ist. Das entstandene Lernvideo stellt jetzt einen Konsens dar und die Arbeit hat dazu geführt, dass wir DeutschkollegInnen deutlich mehr Einheitlichkeit beim Unterrichten haben. Hier war die Erstellung eines Lermvideos ein kleiner Teil Schul- und Curriculumsentwicklung.
Nach der Recherche ist die folgende didaktische Reduktion der anspruchvollste Teil meiner Arbeit. Ich muss mir viele Gedanken darüber machen, was letztendlich ins Lernvideo kommt und welche notwendigen Vereinfachungen dennoch fachlich vertretbar sind. Anschließend folgt die Umsetzung im Video mithilfe des Programms Videoscribe.
Alle Videos haben einen ähnlichen Aufbau, der den SchülerInnen Orientierung geben soll, damit sie sich voll und ganz auf den Lerngegenstand fokussieren können.
Folgender Aufbau hat sich bewährt:
- Begrüßung und Fragestellung des Lernvideos
- Darstellung des notwendigen Vorwissens, um das Video verstehen zu können
- Die eigentliche Erklärung
- Ein Stopp, bei dem die SchülerInnen aufgefordert werden, dass Wichtigste zusammenzufassen.
- Meine Zusammenfassung der wichtigsten Dinge
- Rückbezug zur Fragestellung und Ausblick
Nachdem das Video erstellt ist, schreibe ich mir auf, was ich im Lernvideo sagen will und mache eine Tonaufnahme mit dem kostenlosen Programm Audacity. Mittlerweile habe ich zur Verbesserung der Tonqualität dafür ein hochwertigeres Mikrofon gekauft. Dann füge ich die Tondatei in Videoscribe ein und muss abschließend den Ton genau an meine Erklärungen anpassen. Dies ist ein ziemlich zeitaufwendiger Arbeitsschritt. Wenn alles passt muss die Videoscribe-Datei als Video exportiert und anschließend auf ein Videoportal (z.B. YouTube oder Vimeo) hochgeladen und dort mit Metadaten eingepflegt werden. Abschließend binde ich das Video dann auf meiner Webseite Ivi–Education.de ein.
Fazit
Auf diese Weise habe ich mittlerweile ca. 50 Lernvideos erstellt. Dabei durchlebe ich bei jeder Produktion immer wieder Phasen, in denen ich einfach keine Lust mehr habe oder Teile des Videos komplett „über den Haufen schmeiße“. Manchmal fasse ich ein Video auch über Monate nicht mehr an, bis mir eine „zündende Idee“ gekommen ist oder ich einfach wieder mehr Motivation verspüre. Am Ende bleibt dann aber immer ein „Glücksgefühl“ und auch ein gewisser Stolz, wenn das Video endlich fertig ist.
96% positive Bewertungen meiner Lernvideos auf YouTube sind natürlich auch eine tolle Motivation und zeigen mir, dass sich die Mühe lohnt qualitativ hochwertige Lernvideos zu produzieren.
8 thoughts on “Wie entsteht ein Ivi-Lernvideo?”
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